Zusammenfassung: Hintergrund: In der Pflegeausbildung spielt der Erwerb von Handlungssicherheit eine zentrale Rolle.
Technologische Systeme können zukünftig unterstützen, dass Pflegeauszubildende durch selbstständiges Üben und unmit-
telbares Feedback eine größere Handlungssicherheit erlangen. Insbesondere im Bereich des motorischen Lernens sind tech-
nologische Lernsysteme erfolgversprechend. Ziel: Im Projekt AKOLEP wurden Potenziale und Herausforderungen technologi-
scher Lernsysteme für die Pflegeausbildung einerseits, sowie die Technikakzeptanz von Pflegeauszubildende andererseits untersucht. Methode: Der Zugang zu den Zielgruppen erfolgte über einen Mixed-Methods-Ansatz, in dem leitfadengestützte Interviews mit 8 Entscheidungsträger/-innen aus Pflegeschulen und -praxis sowie eine quantitative Befragung mit 147 Pflegeauszubildenden durchgeführt wurden. Ergebnisse: Technische Systeme sind in der Pflegeausbildung noch wenig verbreitet.
Das größte Potenzial liegt in der Förderung der individuellen Handlungssicherheit der Pflegeauszubildenden. Als zentrale
Herausforderungen für Digitalisierungsaktivitäten werden Datensicherheit und Finanzierungswege artikuliert. Die Ergebnisse
der quantitativen Befragung zeigen eine hohe Technikakzeptanz der Zielgruppe. Diese wiederum korreliert positiv mit der Akzeptanz des AKOLEP-Systems. Schlussfolgerung: Das größte Potenzial digitaler Lernsysteme wird einstimmig in der Ergänzung zum Unterricht und zur Förderung der Handlungssicherheit gesehen. Gegen den Ersatz von Pflegepädagoginnen und -pädagogen durch technologische Systeme sprechen sich alle Befragten aus.
Trübswetter, A. & Figueiredo, L. (2019). Digitalisierung in der deutschen Pflegeausbildung: Potenziale und Herausforderungen des AKOLEP-Projekts – Ein explorativer Zugang. Pflege, 32, 343– 352.