Im Rahmen des BMBF geförderten Forschungsprojekts ScreenFM wurde ein Screeninginstrument in Form einer App entwickelt, die durch Filmen bzw. Messen von Sensoren die Bewegungen von Säuglingen untersuchen und mittels künstlicher Intelligenz eine erste Einschätzung zur altersgerechten Entwicklung der Babys abzugeben.
Um den Prototypen der ScreenFM-App testen zu können, wurden zwei Testtage für Usability-Tests in der Uniklinik Lübeck organisiert. Dabei konnte der Prototyp, der als eine funktionsfähige App auf einem iPhone vorlag, von insgesamt 9 medizinischen Testpersonen ausprobiert werden. Diese hatten alle noch keine Erfahrung mit dem Erkennen von Fidgety Movements gemacht. Der Prototyp beschränkte sich in der Funktionalität auf das Durchklicken durch die Screens und verschiedenen Designs der zukünftigen Funktionen, die App selbst war zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit den eigentlichen Funktionen, wie der Verknüpfung mit einer künstlichen Intelligenz ausgestattet.
Der Testaufbau stützte sich auf das Sammeln von qualitativen sowie quantitativen Daten. Ein Testdurchlauf dauerte ca. 40-50 Minuten. Insgesamt wurden drei Design-Varianten der App hintereinander getestet sowie die praktische Handhabung mit den Sensoren und der Halterung für das Smartphone. Im ersten Schritt durften sich die Probanden durch die App klicken und dabei laut mitdenken, um ihre Gedanken und Meinungen via Audioaufnahme mitzuschneiden. Ebenfalls wurden hier durch den Researcher bereits Rückfragen gestellt. Nach jedem Durchgang wurde im zweiten Schritt von den Probanden die System-Usability-Scale (SUS) in einem Fragebogentool ausgefüllt. Dabei handelt es sich um ein standarisiertes Messinstrument zur Einschätzung der Gebrauchstauglichkeit. Zum Abschluss wurden noch einige Rückfragen vom Researcher gestellt.
Die erhobenen Daten wurden ausgewertet und in einer Usability-Tabelle sowie die berechneten SUS-Scores in einer extra Tabelle mit geplotteten Grafik dargestellt. Die Ergebnisse zeigten, dass die Usability der drei Designvarianten für die Probanden grundsätzlich hoch ist, gut zu benutzen ist und die einzelnen Klickwege durch die App gut verstanden werden. Verbesserungsbedarf besteht besonders in den Erklärungstexten und der allgemeinen Anleitung für die Benutzung.